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Günfer Çölgeçen: Fremde Worte? – Performance gegen Rassismus
September 12 | 19:00 – 20:00
„Unserer geistigen Einstellung fremde Worte“
Wie kann es nach der traumatischen und katastrophalen Erfahrung des Nationalsozialismus in Deutschland immer noch Menschen geben, die sich von Rassismus und Antisemitismus leiten lassen?
Wie können anfänglich kleine radikale Gruppen das Ruder übernehmen? Warum ist es möglich, Frieden durch Gewalt zu ersetzen und Massen durch Hass und Hetze zu beeinflussen und mitzureißen? Die Theaterszenensammlung greift auf eine Briefsammlung von 1934 zurück. Diese geben Zeugnis über den Hass und Fanatismus der frühen NSDAP-Unterstützer und zeichnen ein gegenteiliges Bild des häufigen Nachkriegs-Narrativs „Wir haben nichts gewusst“.
(Briefesammlung: Theodore Abel, ein polnischstämmiger, in den USA lehrender Soziologe, hatte 1934 in Deutschland zu Forschungszwecken ein Preisausschreiben unter NSDAP-Mitgliedern ausgerufen, über ihr Leben und ihre Teilnahme an der nationalsozialistischen Bewegung zu schreiben. Rund 600 Briefe wurden verfasst.)
Eine Produktion von Günfer Çölgeçen/Freie Radikale
unter Mitwirkung von Matthias Witt
Film und Foto: Ninu Dramis
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit
Besetzung
Günfer Çölgeçen, ist Schauspielerin und Theaterpädagogin. Stationen ihrer Schauspielengagements waren u. a. das Maxim Gorki, Theater Oberhausen und das WLT. 2007 wird sie in der „Kritikerumfrage“ des Theater Magazins „theater pur” an dritter Stelle als beste Darstellerin in NRW benannt. Geprägt durch die Berührung mit unterschiedlichen Theaterformen und Ausdrucksweisen, entstehen interdisziplinäre Bühnenstücke. Diese arbeitet sie mit professionellen Künstler*innen und auch mit Amateur*innen. Zwischen 92 bis heute realisierte sie über 30 Eigenproduktionen. Ihr Stück „Almanya“ wurde 2007 im Rahmen des Programmes „Handlungskonzept Interkultur“ der Staatskanzlei NRW prämiert. Von 2018 bis 20 war sie künstlerische Projektleiterin der Bürgeroper und Diversitätsagentin im Rahmen des 360° Programmes der Bundeskulturstiftung am Theater Dortmund. Neben eigenen Theaterproduktionen und diverser Engagements spielt sie in Filmen wie z. B. den Kölner Tatort.
Matthias Witt studierte Geschichte und Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Münster und machte seinen Master in Neuerer Geschichte an der Universität Düsseldorf. Er ist Historiker. Als Amateurmusiker (E-Bass, Kontrabass, u.a.) spielt er in mehreren Ensembles und engagiert sich ehrenamtlich im Bereich internationaler musikalischer Jugendarbeit (u.a. European Youth Music Week). Seit April 2017 ist Matthias Witt für die Landesmusikakademie NRW als Fortbildungsreferent im Projekt IN.DI.E Musik zuständig die Bereiche Interkultur, Diversität, und Empowerment und betreut den Zertifikatslehrgang Musikpädagogik für Musiker*innen verschiedener Kulturen. Im Rahmen dieser Arbeit organisiert und betreut er in ganz NRW Workshops, Seminare und zum Teil internationale Expert Meetings zu Künsten und sozialer Inklusion. Bei Partnerorganisationen hält er Vorträge zu Themen rund um kultursensibles Arbeiten, Diversität und Workshoporganisation.
Ninu Dramis ist die Gründerin des Hamburger Kollektivs für 3D- und Kommunikationsdesign „Uber Nerd“. In ihrer Arbeit läßt sie die Grenzen der Realität zwischen Digital und Analog verschmelzen.